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Liebe zwischen den Meeren (2016)

     

Inhalt:

Nach dem Kriegseinsatz im ersten Weltkrieg zieht es Tom Sherbourne in die Einsamkeit - er will vergessen. Ein Job als Leuchtturmwärter auf der abgelegenen australischen Insel Janes Rock scheint da gerade richtig. Als dann eine Liebe mit Isabel, der Tochter des Schuldirektors vom Festland, entsteht, wird aus der Einsamkeit eine Zweisamkeit. Doch das Glück ist getrübt, denn mit dem Nachwuchs klappt es nicht. Als dann ein Boot mit einem leblosen Mann und einem noch lebenden Baby an die Insel gespült wird, fasst Isabel einen verzweifelten Plan: Sie gibt das gerettete Kind als ihre eigene, von allen erwartete Tochter aus. Jahrelang lebt nun eine glückliche Familie auf Janes.

Doch als beide "Eltern" erfahren, dass die leibliche Mutter des Kindes noch lebt und todtraurig über den vermeintlichen Tod ihres Kindes ist, gerät die Situation außer Kontrolle. Die Liebe von Isabel und Tom wird nun auf eine harte Probe gestellt...


Kommentar:

Mit "Liebe zwischen den Meeren" liefert Derek Cianfrance eine visuell wie emotional gelungene Literaturverfilmung ab. Bildgewaltige Szenen der einsamen Insel und der kleinen Festlandsgemeinde, dazu überzeugend spielende Schauspieler (Michael Fassbender und Alicia Vikander in den Hauptrollen) und nicht zuletzt eine ori­gi­näre Geschichte, jenseits üblicher Film-Clichés und jenseits von Kitsch machen den Film besonders für Erwachsene sehenswert.

 

Eine Reise durch die Gefühle für alle ab 12 Jahren.

Copyright und Genehmigung der Filmbilder: Constantin Film Verleih GmbH

Arrival (2016)

     

Inhalt:

Eines Tages - Linguistin Louise Banks will gerade eine Vorlesung an der Uni halten - ist es so weit: Zwölf riesige Raumschiffe sind über die Erde verteilt gelandet, eines davon in Montana. Die Nachricht schlägt auf dem Globus ein wie eine Bombe. Die Menschheit weiß nicht, wie sie mit dem Unerwarteten umgehen sollen und stürzt sich prophylaktisch gleich mal in Panik, Die zwölf Staaten, in denen die UFOs gelandet sind, versuchen eine Kontaktaufnahme - mehr oder weniger erfolgreich. Zusammen mit dem Physiker Ian Donnelly wird Louise Banks mit der Aufgabe vertraut, dies für die USA zu erledigen. Unter hohem Druck der Militärführung, ja, der ganzen Welt, findet Louise tatsächlich einen Weg, mit den Aliens zu kommunizieren - und macht mit der Zeit faszinierende und gleichzeitig beunruhigende Erfahrungen.

Doch obwohl die Aliens bislang keine Anzeichen für physische Gewalt gezeigt haben, verlieren langsam die ersten Regierungen die Nerven - und nicht nur die ...


Kommentar:

Da ich nicht die Gelegenheit hatte, den Film im Kino anzusehen, habe ich der Blu-Ray entgegengefiebert. Zu Recht.
"Arrival" ist einer der intelligentesten Alien-Filme der letzten Jahrzehnte, ja vielleicht seit E.T. sein berühmtes "Nach Haus telefonieren" von sich gegeben hat. Es ist ein spannender Film geworden, der trotz vieler Innenszenen im Militärlager auch immer wieder bildgewaltige Sequenzen hat, und in dem sich Anspannung und Trance die Waage halten. Die Story ist glaubwürdig (die Existenz von Aliens und ihrer Technologie jetzt mal vorausgesetzt), und die Dummheit etlicher Menschen im Film ist es leider auch. Dafür regt der Film die grauen Zellen an ... und hat - das ist das Beste - ein intelligentes Ende.
Nicht ganz unerwähnt bleiben sollen die interessanten Extra-Dokus zur Filmentstehung auf der BluRay.

 

Empfohlen ab 12 Jahren für alle, die gerne mit Außerirdischen in friedlichen Kontakt treten würden.

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Sony Picture Home Entertainment

Madame Mallory und der Duft von Curry (2014)

     

Inhalt:

Nachdem die indische Familie Kadam, Betreiber eines gut gehenden Restaurants, aus politischen Gründen aus Indien fliehen musste, ist sie in Europa gelandet. Ein Plätzchen in der Einflugschneise von London Heathrow erweist sich als suboptimal, und so sucht die Familie auf dem Kontinent nach einem neuen Zuhause. Durch einen Beinahe-Unfall strandet der Vater mit seinen fünf Kindern in einer kleinen französischen Ortschaft. Das Essen und Gemüse dort begeistern die Familie, und so kauft "Papa" kurzerhand ein leerstehendes ehemaliges Restaurant und eröffnet kurz darauf sein indisches Maison Mumbai - genau gegenüber des französischen Sternerestaurants von Madame Mallory. Die ist darüber wenig amüsiert. Es beginnt ein Kleinkrieg der kulinarischen Art. Sohn Hassan, der Koch der Familie, steht dabei zwischen den Fronten - er ist verliebt in eine Köchin des Sternerestaurants und erkennt, dass es nicht unbedingt ein "Entweder Oder" zwischen französischer und indischer Küche geben muss. Aber kann er sein Talent auch umsetzen?


Kommentar:

Man kann Regisseur Lasse Hallström vielleicht vorwerfen, sei eigenes Erfolgsrezept kopiert zu haben. Tatsächlich ähnelt der Film in mehrerlei Hinsicht dem Film Choloat aus dem Jahr 2000. Allerdings liefert Hallström keineswegs eine zweitklassige Fortsetzung, sondern basierend auf dem Buch "The Hundred-Foot Journey" einen wunderschönen neuen Film zum Thema Essen. Teilweise tropft einem echt der Zahn beim Anblick der leckeren Soßen, der knackigen Tomaten oder der Täubchen. Die Filmmusik ist ebenfalls schön, wenngleich nicht so einprägsam wie bei manch anderen Filmen. Und zu guter Letzt ist der Film auch eine Lektion über Integration und Toleranz - ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit viel Witz und Charme. Ein Gute-Laune-Film durchaus.

 

Kulinarische Vielfalt für Film-Genießer ab ca. 10 Jahren. (Kinder werden den Sinn von Michelin-Sternen wohl eher nicht verstehen.)

Copyright und Genehmigung der Filmbilder: Constantin Film Verleih GmbH

Die Höhle der vergessenen Träume (2011)

     

Inhalt:

Die Chauvet-Höhle in Südfrankreich gilt zurecht als eine archäologische Sensation. Durch einen Felssturz verschlossen blieben ihre Schätze im Inneren über Jahrtausende unentdeckt - bis 1994. Die Schätze, das sind nicht nur Tierknochen aus der letzten Eiszeit und Überreste früherer menschlicher Besiedelung. Es sind vor allem Dutzende spektakulärer Höhlenmalereien, von einfachen Handabdrücken bis zu den berühmten Bildern der Pferde und der eiszeitlichen Großfauna wie Nashörner und Höhlenbären.

Die Höhle darf nur von wenigen Menschen und nur für stark begrenzte Zeit betreten werden, um die Gemälde und ihr Gesamtbild nicht zu gefährden. Um so wichtiger ist das Zeitdokument, das Werner Herzog mit seinem Filmteam in der begrenzten Zeit geschaffen hat: Er hat das Innere  der Höhle und ebendiese berühmten Malereien sogar in 3D für die Nachwelt eingefangen. Dazu gibt es viel Wissenswertes über den Aufbau und die Besiedelung der Höhle sowie Interviews z.B. mit Archäologen.

Kommentar:
Selten bin ich mit so gemischten Gefühlen aus einem Kinofilm gekommen wie dieses Mal. Auf der einen Seite faszinierten mich die Aufnahmen aus der Höhle, besonders wenn man die filmtechnischen Einschränkungen wie die begrenzte Bewegungsfreiheit und den Zeitdruck im Innern berücksichtigt. Angesichts der Dunkelheit haben die Aufnahmen eine sehr hohe Qualität. Der Film hat mir auch viel Hintergrundinformationen über die Höhle nahegebracht. Dem gegenüber steht eine - vorsichtig ausgedrückt - etwas abgehobene Aufbereitung zum Film. Typisch Werner Herzog halt, werden manche sagen. Ganz am Ende des Films kommen beispielsweise mehrere Minuten Bilder aus einer Farm für weiße Krokodile irgendwo aus dem Umkreis der Höhle, und der Erzähler philosophiert dabei über die Zukunft der Krokodile und Menschen. Und der Kinobesucher fragt sich: Was hat das jetzt bitteschön mit der Höhle zu tun??? Dazu kommen handwerkliche Mängel wie teilweise qualitativ schlechte Aufnahmen einer Flugdrone und einige wenige Interviewszenen, die fragwürdig von 2D nach 3D konvertiert wurden (Ein Rechteck um die Person ist "vorn", der Rest "hinten".)
Dass ich den Film trotzdem Interessierten empfehle, liegt daran, dass es auf absehbare Zeit für einen "Normalbürger" keine Möglichkeit geben wird, die Höhle und ihre Geheimnisse authentischer als in diesem 3D-Film zu erfahren.

  Tip: Im Bayerischen Wald, nahe des Nationalparkzentrums Falkenstein an der Bahnstation Ludwigsthal gibt es eine sehenswerte Mini-Steinzeithöhle mit einigen Motiven aus der Grotte Chauvet. Dort entstand auch das dritte Bild oben, das eine Nachbildung eines bekannten Motivensembles zeigt.

 

Empfohlen ab 12 Jahren für alle mit einem Faible für Archäologie und Philosophie

Die beiden linken Bilder wurden freundlicherweise von Ascot Elite. zur Verfügung gestellt. Das rechte Bild ist ein eigenes Foto einer Nachbildung von Teilen der Höhle.

Mary & Max (2009)

     

Inhalt:

Die junge Mary aus Australien hat eine Frage: Wo kommen in den USA die Babies her. Aus Bierkrügen etwa, wie angeblich in ihrem Land? Dazu fragt man am besten einen in den USA Lebenden per Post, so ihr Gedanke. Und so hält per Zufall Max aus New York beizeiten ihre Postkarte in den Händen. Er ist "Aspie", hat also das Asperger-Syndrom und einige Eigenheiten, so beispielsweise eine panische Angst vor schwierigen Situationen. Trotz der Entfernung und des Altersunterschieds entsteht eine Brieffreundschaft, die Jahre überdauert und die ihrer beider Leben grundsätzlich verändern wird. Da werden die skurrilsten Fragen, Antworten und auch manch Lebensmittel über die Kontinente ausgetauscht. Und doch gibt es einen Zeitpunkt, da wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt ...

Kommentar:
Ein Film mit Knetfiguren für Erwachsene? Kann das funktionieren? Und wie! Die Haupt- und Nebenfiguren des Films mit ihren kleinen und großen Macken schließt man schnell in sein Herz, geht mit ihnen durch Höhen und Tiefen des Lebens. Man lacht über die zahlreichen Pointen, die witzigen Einfälle und leidet, wenn die Figuren sich im Film entzweien. Und der Streifen macht nachdenklich, zum Beispiel über unseren Umgang mit "geistig behinderten" Menschen, und dem, wie sie fühlen und sich (miß)verstanden fühlen. Wohl erst beim zweiten Anschauen entdeckt man all die witzigen Details, die die Filmemacher in diesem Knete-Universum erschaffen haben. Und man bewundert die stilistischen Mittel, die sie gekonnt eingesetzt haben, um die Welten von Mary und Max  zu charakterisieren.

Skurriler Knetfigurenfilm für Erwachsene und Familien über den Umgang miteinander. Empfohlen ab 12 Jahren.

Bilder mit Freundlicher Genehmigung von Ascot Elite.

Die fabelhafte Welt der Amélie (2001)

Inhalt:
Seit ihrer Kindheit, die sie meist allein verbrachte, lebt Amélie, eine junge französische Frau, in ihrer eigenen Welt. Sie erkennt die oft verborgenen Details des täglichen Lebens und hat einen schier unerschöpfliche Reichtum an Ideen. Aufgrund eines bestimmtes Ereignisses beschließt sie eines Tages, allen Leuten ihrer Umgebung Gutes tun zu wollen. Sie verhilft ihrem Vater aus seiner Lethargie, verkuppelt Angestellte ihres Restaurants und rächt den Gehilfen des Gemüsestandes um die Ecke, der von seinem Chef nur harte Worte empfängt. Nur ihre eigenen Bedürfnisse getraut sie sich nicht zu befriedigen. Und als sie sich eines Tages in einen jungen Mann verliebt, beginnt ein Verwirrspiel, sowohl bei Amélies Kontaktversuchen als auch in ihren Gefühlen. Und langsam wird es Zeit, dass ihr auch einmal jemand hilft.

Kommentar:
Dies ist ein durch und durch französischer Film, was insbesondere durch die Filmmusik von Yann Tiersen, aber auch durch den eigenwilligen Stil des Filmes übermittelt wird, der so gar nicht in das Hollywood-Klischee passt und passen möchte. Amélies übersprudelnde Lebensfreude, jede Menge kleiner und origineller Ideen und eine karrikaturhafte Welt voller skurriler Gestalten schaffen eine leichte Atmosphäre, wie sie nur ein französischer Film haben kann.

Gute-Laune-Film für alle ab ca. 14 Jahren.

Chocolat (2000)

Inhalt:
An einem Wintertag, an dem der listige Nordwind bläst, erreichen Vianne und ihre Tochter ein kleines verschlafenes Dorf. Vianne eröffnet in dieser streng katholischen Gemeinde eine Chocolaterie - mitten zur Fastenzeit. Das ruft Unverständnis bei den meisten Dorfbewohnern hervor, aber einige sind der süßen Verlockung erlegen. Der Bürgermeister und selbsternannte Sittenwächter Comte de Reynaud ruft mit Hilfe der Kirche zum Boykott auf. Als dann auch noch Zigeuner auftauchen und Vianne sie - entgegen der üblichen Art und Weise - freundlich empfängt, steht für viele Dorfbewohner fest: Sie muss der gepredigte Teufel, der Verführer in Menschengestalt sein. Nur wenige Dorfbewohner zeigen sich weiterhin freundlich. Wie können Vianne, ihre Tochter und ihre Chocolaterie jetzt noch bestehen?

Kommentar:
Chocolat ist auf der einen Seite ein Fest für die Sinne: Nicht nur wegen Juliette Binoche als Vianne sondern auch durch die herrlichen Schokoladenleckereien und die hervorragende Filmmusik von Rachel Portman. Auf der anderen Seite ist der Film aber auch ein Plädoyer gegen Engstirnigkeit und für Toleranz. Dass dabei die Kirche als Anlaufpunkt der Kritik dient, haben viele Geistliche dem Film übel genommen. Aber im Grunde spricht sich der Film überhaupt nicht gegen die Kirche allgemein, sondern für eine auf Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und Toleranz basierende Gemeinde und gegen verknöcherte Traditionen aus.

Gute-Laune-Film mit ernstem Hintergrund für alle ab ca. 12 Jahren.

Dolphins (1999)

Inhalt:
In einer psychiatrischen Anstalt lebt Lara, eine junge Frau, die davon träumt, mit den Delphinen zu schwimmen. In der sterilen Umgebung der Psychiatrie klammert sie sich an das einzige, das ihrem Traum nahe kommt - ihren Goldfisch. Den Angestellten ist Lara ein Problemfall, da sie rebellisch ist und durch ihre Art auch die anderen Zwangsbewohner der Psychiatrie ansteckt. Unter dem unmenschlichen Personal fällt nur der Pfleger Jakob auf, der sich versucht, in die Welt der Patientin hinein zu versetzen und ihr zu helfen. Nach einer Auseinandersetzung, bei der sich Jakob für Lara einsetzt, wird er entlassen. Zusammen mit dem Müllmann der Anstalt beginnt er einen spektakulären Rettungsversuch. Wird Lara so ihre Traumdelphine erreichen?

Kommentar:
Diesen Film kennen wohl die wenigsten. Das liegt aber nicht etwa daran, dass er schlecht ist oder nicht im Kino gelaufen wäre - es ist schlicht kein normaler Film! Die ganzen 45 Minuten des Films wird kein einziges Wort gesprochen. Stattdessen "sprechen" die eindrückliche Musik und die Bilder für sich, schaffen Stimmungsbilder der Trostlosigkeit und der Hoffnung. Dass dabei die psychiatrische Anstalt überspitzt dargestellt wird, ist kein Kritikpunkt, sondern im Sinne einer Fabel durchaus gewollt.


Fabel, geeignet für alle Träumer ab 16 Jahren.
Im Internet leider nicht mehr zu finden. Bitte nicht verwechseln mit diversen Delfinfilmen.

The Straight Story - eine wahre Geschichte (1999)

Inhalt:
Die Handlung des Films benötigt ganze vier Sätze: Der alte Farmer Alvin Straight erfährt von einem Schlaganfall seines Bruders Lyle, mit dem er sich vor Jahrzehnten zerstritten hatte. Eigensinnig wie er ist, beschließt er ihn zu besuchen. Da er auf Grund seines Gesundheitszustandes kein Auto fahren kann, soll sein 5 km/h schneller Rasenmäher für die Reise von Iowa nach Wisconsin herhalten. Ob er damit je ankommt?

Kommentar:
Einen langsameren Roadmovie hat es nie gegeben! Langweilig werden ihn trotzdem nur die Wenigsten finden. Der Film lebt von seinem Charakterdarsteller Richard Farnsworth (als Alvin Straight). Und davon, dass hier gerade keine spektakulären Stunts, verrückten Zufälle oder vorhersehbare Katastrophen passieren. Vielmehr sind es die kleinen Geschichten mit den Menschen, die er trifft,  die erzählt werden und die sich einem im Hinterkopf festsetzen.

Roadmovie, geeignet für alle, die auch mal einen Gang zurückschalten.

Der Pferdeflüsterer (1998)

Inhalt:
An einem herrlichen Wintermorgen reiten Grace Maclean und ihre Freundin durch die verschneite Landschaft. Doch ein schwerer Reitunfall zerstört die Idylle. Grace verliert ein Bein und ihr Pferd überlebt verletzt mit einem Trauma. Es ist von nun an unnahbar. Die neue Situation überfordert nicht nur Grace, ihre ganze Familie droht daran zu zerbrechen. Mutter Annie erkennt, dass eine seelische Heilung des Pferdes wohl der Schlüssel ist, auch Grace aus ihrer Lethargie zu reißen. Sie fasst den kühnen Entschluß, durch die halbe USA zu Tom Brooker zu fahren, einem Mann der angeblich mit Pferden spricht. Tatsächlich scheint diese "Rosskur" einerseits das Pferd "Pilgrim", andererseits aber auch Grace und ihre Mutter wieder mit neuer Lebenslust zu erfüllen.

Kommentar:
Bei diesem Film stimmt einfach alles: Die grandiosen Bilder vor den Berglandschaften Montanas, ein wunderbarer Soundtrack, eine gute Story und dazu die einfach überzeugenden Schauspieler, allen voran Robert Redford als der "Pferdeflüster". Lediglich die etwas zu heile Cowboy-Welt sorgt für Stirnrunzeln, genauso wie eine umstrittene Szene mit Pilgrim gegen Filmende. Trotzdem nicht nur für Pferdeliebhaber ein absolutes "Muss".

Familienfilm für alle ab 10 Jahren.

Zeit des Erwachens (1990)

     

 

Inhalt:
Der junge Arzt Dr. Sayer kommt in eine Nervenklinik, deren Patienten unter der "Europäischen Schlafkrankheit" leiden. Sie sind zwar körperlich gesund, aber geistig schlicht abwesend, ähnlich einem Koma. Durch einen Zufall entdeckt Dr. Sayer, dass in diesen scheinbar geistig toten Menschen doch irgendetwas funktioniert, dass sie auf bestimmte Stimuli durchaus reagieren. Als er auf einem Medizinkongress von einem Mittel namens "Levodopa" hört, das die Produktion von Dopamin und damit die geistige Tätigkeit wieder in Gang bringen könnte. Doch mit dieser Idee bewegt er sich auf medizinischem Glatteis, denn ersten ist "L-Dopa" eine  Art Droge und Sayers Credo "Der Zweck heiligt die Mittel" nicht unumstritten. Vor allem steht aber die Frage im Raum, ob die Patienten, die nach der Behandlung tatsächlich ein zweites Leben beginnen, wirklich als "geheilt" betrachtet werden dürfen. Leonard, der erste "wiedererwachte" Patient pocht auf seine Rechte, als er wieder selbstständig ist. Aber auch er muss erkennen, das eine "Wunderdroge" keine wirklichen Wunder bewirken kann.

Kommentar:
Es gibt Filme, die sieht man eher zufällig im Fernsehen, und dann vergisst man sie nie mehr. So erging es mir mit "Zeit des Erwachens". Anlass war wohl der Schauspieler Robin Williams, dessen filmisches Werk ich sehr schätze. (Leider ist das manchmal echt störend, denn man möchte ja im Film glauben, einen Arzt zu sehen und nicht einen bekannten Schauspieler.) Auch hier spielen Robin Williams aber auch Robert De Niro ihre Rollen einfühlsam und größtenteils glaubhaft. Und das, obwohl es gerade eine so unglaubliche Geschichte ist, die noch dazu auf einer wahren Begebenheit beruht. Vielleicht ist es dieser Umstand, der den Film für mich so bedrückend und hoffnungsvoll zugleich erscheinen lässt und der einen reflektieren lässt, wie ein menschenwürdiger Umgang mit körperlich und geistig Behinderten aussehen könnte ... und sollte.

Eine berührende Geschichte für alle ab 12 Jahren.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Sony Picture Home Entertainment

Das Leben des Brian (1979)

     

 

Inhalt:
Die drei Weisen aus dem Morgenland finden des Nachts in einer Krippe das Kind, wie es Ihnen prophezeit wurde. Die Mutter allerdings gibt sich garstig. Und ehe sie es sich versieht, ist sie die Gastgeschenke der drei auch wieder los. Denn der echte Christus liegt im Stall nebenan. Es soll nicht die einzige Parallele im Leben von Jesus und dem bis dato unbekannten Brian bleiben. Dieser schließt sich der Judäischen Volksfront, pardon: "Volksfront von Judäa", an und plant mit dieser Anschläge gegen die verhassten Römer. Durch einen Zufall wird er später ungewollt der Messias der Bürger Jerusalems, und es ist auch nicht verwunderlich, das sein Leben so endet wie das des echten Messias: am Kreuz. Aber inzwischen kennt ja alle Welt die richtige Einstellung für derartige Situationen: "Always look on the bright side of life."

Kommentar:
Für die Filme der britischen Nonsense-Komikertruppe um Monty Python gilt: Entweder man liebt sie oder man läuft schreiend davon. Zugegeben, manche ihrer geistigen Ergüsse bewegen auch mich zu letzterem, aber dieser Film hat meiner Meinung nach zu Recht Kultstatus erlangt. Er besitzt - und das ist sehr positiv und für Monty Python fast schon außergewöhnlich - eine halbwegs vernünftige Handlung, ohne dass dabei aber die typische Monty-Python-Komik verloren geht. Auch positiv: Im Gegensatz zu manch moderner "Komödie" bewegt sich der Humor des Films größtenteils oberhalb der Gürtellinie. Etliche Szenen des Films haben sich in die Filmgeschichte eingeschrieben, etwa wenn wenn der römische Legionär Brian "einfühlsam" herleiten lässt, wie man "Römer, geht nach Hause" grammatikalisch korrekt schreibt. Oder die berühmte Diskussion: "Was, so frage ich Euch, haben uns die Römer gebracht?". In diesem Film jedenfalls eine Menge Spaß.

Für alle Jugendlichen ab 12 Jahren und alle diejenigen, die Humor und die Bibel nicht zu ernst nehmen.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Sony Picture Home Entertainment

Harold und Maude (1971)

Inhalt:

Der 18-jährige Harold hat nur ein Hobby: den Tod. Mit filmreif inszenierten (Selbst-)Morden versucht er, bei seiner Mutter zumindest etwas Aufmerksamkeit zu erhalten. Er fährt am liebsten Leichenwagen und besucht Beerdigungen. Als seine Mutter mehrere junge Damen für eine Verkupplung arangiert, zeigt Harold auch hier eine Selbstmordshow, die David Copperfield beeindrucken würde. Aber dann, bei einer Beerdigung, lernt er Maude kennen, eine alte Dame, die stramm auf die 80 zugeht. Ihrer lebensfrohe Sichtweise und dem Altersunterschied zum Trotz bauen die beiden eine Beziehung auf, diskutieren ihre Sicht auf das Leben und lernen voneinander. Maude verliebt sich schließlich in diese Frau, die seine Großmutter sein könnte. Aber gerade sie ist es, die Harold schlussendlich erkennen lässt, was der Tod wirklich bedeutet: Machtlosigkeit, Verlust und echte Trauer.

Kommentar:
Mein Gott: 1971. So alt ist dieser Film? Da war ich noch nicht einmal geboren! Und doch haben die im Film verarbeiteten Tabuthemen "Selbstmord" und "Liebe über Generationen" nichts an Aktualität eingebüßt. Auch die ordentliche Priese Humor, immer in rechter Balance mit hintergründiger Nachdenklichkeit, sorgen dafür, dass man sich den Film auch heute noch ansehen kann ... und sollte. Wer allerdings um "Psycho" wegen der Duschszene einen großen Bogen macht, sollte auch diesen Film meiden, denn für allzu zarte Gemüter sind die Filmmorde nicht geeignet.

 

Einer der lustigsten und doch nachdenklichsten Filme zugleich, empfohlen für alle Jugendlichen und Erwachsenen ab 12 Jahren.
Bilder mit freundlicher Genehmigung und mit Copyright von Paramount Home Media Distribution. (Zur offiziellen Filmseite)